Dieter Roissl

Lang, lang ist's her.

Manchmal tue ich mir schwer, mich an Dein Gesicht zu erinnern; An anderen Tagen sehe ich Dich klar vor mir.

In meiner Erinnerung sind die Erlebnisse mit Dir in einer Farbe eingefärbt, die in meiner Erinnerung sonst nicht existiert. Ich wusste so wenig über Dich, wie mir jetzt auffällt; Jetzt bin ich älter; Jetzt könnte ich Fragen stellen, die ich früher nicht zu formulieren wusste.

Manchmal habe ich das Gefühl, Dich nicht wirklich gekannt zu haben, und dass Du auch mich nicht wirklich kanntest; Erst jetzt sehe ich die Welt in meinem ganz speziellen Winkel; Jetzt könnte ich diskutieren und Meinungen austauschen.

Was bleibt, wenn ein Leben verlischt? Ein Abbild in der Erinnerung; Erfahrungen und Erlebnisse, die geteilt wurden, gesehen durch ein Loch im Schleier der Zeit.

Woran also erinnern? Was bleibt am längsten, was klammert sich fest in den Gedanken, um nicht vom Strom der Zeit weggetragen zu werden? Was bleibt sind die schönen Momente, die geteilten Gefühle.

Ich erinnere mich noch an die eine Nacht in Kroatien, wo wir von einer Bora "überrascht" wurden und wir in einer Bucht den Anker ausgeworfen haben. Wir beide haben über Deck geschlafen, um schnell reagieren zu können, sollte etwas passieren; Oma schlief trotzdem unter Deck. Ich erinnere mich an den wunderschönen Sonnenaufgang den wir dadurch miterlebt haben; Und der Himmel war klar.

Ich erinnere mich noch an die unzähligen Male, die ich mit Dir Skifahren war; Wenn ich heute fahren würde, würde ich noch immer genauso unkontrolliert und "wie ein Autobus" fahren wie damals.

Und ich erinnere mich noch an den Tag, an dem Du gingst; Ohne irgendein Anzeichen, sanft entschlafen. Auf dem Weg nach Hause (ich wusste es bereits) fing es zu regnen an; Auch aus unseren Augen regnete es. Und ich konnte nicht anders als zu denken, der Himmel trauere wohl mit uns.

Ich erinnere mich an Dich und wünsche mir oft, Du wärst noch bei uns.

In Liebe für immer.

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